Der Kryžių kalnas, der Berg der Kreuze in Litauen, ist wohl eine meiner beeindruckendsten Erfahrungen auf unserer fotografischen Reise durch das Baltikum. Um die Entstehung dieses Wallfahrtortes ranken sich unterschiedliche Legenden.

Die Menschen im streng katholischen Litauen pilgern hierher, um Kreuze für ihre verstorbenen Freunde und Familienmitglieder aufzustellen. Sogar der Papst besuchte diesen Ort 1993 und zelebrierte hier eine Messe.

Mich hat dieser Ort sehr bewegt, nicht nur vor fotografischem Hintergrund. Während der russischen Besetzung des Baltikums unternahm die kommunistische Führung mehrmals den Versuch, dem verhassten Brauchtum den Garaus zu machen. Der Hügel wurde mit Bulldozern niedergewalzt, die Kreuze verbrannt. Doch schon am nächsten Tag standen die ersten Kreuze wieder an ihrem Ort.